Warum Digitalität?

Die Digitalisierung verändert unsere Welt stetig und enorm schnell. Deshalb ist die Bereitschaft und Motivation zum lebenslangen Lernen und Weiterbilden und somit insbesondere die Anpassung an neue Arbeitsformen wichtig. Vor allem Jugendliche nutzen ihre eigenen Smartphones viele Stunden am Tag und sind dadurch mit den neuen Medien vertraut. Doch auch wenn die Digitalisierung sich praktisch in allen Bereichen des Lebens bemerkbar macht, so wird in den Schulen noch größtenteils immer noch auf Tafeln und Papier geschrieben und aus Büchern gelernt.

Ein großer Vorteil des digitalen Lernens ist die Individualisierung. Jeder Schüler hat andere Stärken und Schwächen und lernt deshalb auch je nach Fach unterschiedlich schnell und auf unterschiedliche Art. Im „normalen“ Unterricht ist es für den Lehrer einer Klasse mit 25 bis 30 Schülern unmöglich, die Individualität des Einzelnen zu berücksichtigen. In der digitalen Bildung kann jeder Lernende selbst entscheiden, wann einzelne Themen nochmals vertieft werden müssen oder nicht. Somit wird auch die Zeit sehr viel besser genutzt. Zudem ist auch das direkte Feedback durch Lernprogramme effektiv und effizient. Außerdem reagieren Schüler besser auf Kritik von einer Software als von Lehrerseite.

Außerdem ist das digitale Lernen (fast) immer und überall möglich. Dadurch sind Schüler nicht mehr von Lehrern und Unterrichtszeiten abhängig. Voraussetzung ist natürlich, dass die Lernenden adäquate Endgeräte verfügen und einen schnellen Zugang zum Internet haben.
Ein weiteres Argument, das eindeutig für die digitale Bildung spricht, ist die Begeisterung der Schüler für diese Art des Lernens. In Sachen Kreativität sind bei der Verwendung digitaler Medien praktisch keine Grenzen gesetzt. Ob Rätsel oder Lernspiele mit individuell gestaltbaren Avataren ist dabei egal. Außerdem ist auch der Realitätsbezug sehr wichtig. Der Großteil der Schüler ist durch diese Art des Lernens auf jeden Fall mehr motiviert als durch theoretischer Unterricht.

Schließlich fördert das digitale Lernen die Zusammenarbeit der Schüler untereinander oder zwischen Schülern und Lehrern. Durch digitale Medien wird es einfacher, ein gemeinsames „Produkt“, wie z.B. einen Text, einen Vortrag oder ein Portfolio zu entwickeln. Teamarbeit ist im 21. Jahrhundert mehr den je gefragt.

Wenn man sich Schulbücher ansieht, dann fällt einem vor allem GPR-Fächern schnell auf, dass die Inhalte oft schon über zehn Jahre alt sind. Grafiken und Diagramme sind überholt und spiegeln keine aktuellen Entwicklungen wider. Die Aktualität von Artikeln im Internet oder aktualisierte Versionen von digitalen Schulbüchern können ein Vorteil gegenüber gedruckten Schulbüchern sein.

Der digitale Unterricht hat sehr viele bedeutsame Vorteile. So begeistert die digitale Bildung Schüler nicht nur deutlich mehr als der traditionelle Unterricht, sondern hat auch den fundamentalen Vorzug, dass Kinder und Jugendliche schon früh das „Lernen lernen“. Das klingt zunächst vielleicht ein wenig seltsam, ist aber in Zeiten, in denen sich die digitale Welt rasant ändert, von noch größerer Bedeutung als die Inhalte, die gelernt werden.


Verfasser: Marc Georgi